Mag. Dieter Wieltsch
studierte an
der Akademie der Bildenden Künste in Wien Malerei, wo ihm das Diplom als
akademischer Maler verliehen wurde. Zuvor schloss er seine Ausbildung zum Grafiker
an der Höheren Graphischen Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt in Wien mit
ausgezeichnetem Erfolg ab. Dort erlernte er die Techniken des Druckens und
Fotografierens. 1984 nahm er seine Lehrtätigkeit am Stiftsgymnasium der Benediktiner in St. Paul im Lavanttal auf, wo er über viele Jahre für das Kustodiat für Bildnerische Erziehung verantwortlich war. Ab 1994 ist er Lehrer am Peraugymnasium in Villach und seit 2003 Kustos für Bildnerische Erziehung. |
Der Sandler, der auf der untersten Stufe der Malteserkirche saß, - die Farben genau so grau wie die der Umgebung -
ein Gesunkener, der sich kaum vom Schmutz des Umfeldes abhebt. In meiner Studienzeit sind einige Bilder von
solchen Menschen entstanden. Menschen die, ausgestoßen von der Gesellschaft, mitten unter uns leben.
Leben ist, glaube ich, doch der falsche Ausdruck, sagen wir besser vegetieren. Für sie ist die Kirche
nicht der Raum der Begegnung und Geborgenheit, sie ist nur ein Platz zum Verweilen, von dem sie nicht verjagt werden.
In einer noblen Gegend wie der Kärntnerstraße, wo sich die teuersten Geschäfte Wiens befinden, ist wenig Platz
für solche Menschen, sie stören das Ortsbild und werden vertrieben. Nur da, wo sich keiner durch ihren Anblick belästigt fühlt,
dürfen sie verweilen. Es ist erschreckend, wie viele es gibt, und wie wenig die Gesellschaft bereit ist für sie zu tun.
Dabei ist der Österreicher immer und überall hilfsbereit, nur nicht zu Hause vor der eigenen Türe, da fühlt er sich durch so einen Anblick belästigt.
Das Bild war Bestandtteil meiner Diplomarbeit und ist im Lexikon der österreichischen Malerei des 20. Jahrhunderts abgebildet.
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Diese Zeichnung war Teil der von mir für die Aufnahmsprüfung an der Akademie der Bildenden Künste in Wien angefertigten Arbeiten.
In dieser Zeichnung erkannte Herr Prof. Rudolf Hausner ein Kunstwerk, bei dem es
gelungen war das Dahinter aufzuzeigen. Er sagte, dass er meine Mutter nicht kenne, sich aber durch diese Zeichnung ein genaueres
Bild von ihr machen könne, genauer noch als jede Porträtzeichnung dazu imstande wäre.
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Das Motiv stammt aus Villach und hat meiner ehemaligen Kunstgeschichtsprofessorin an der
Höheren Graphischen Bundes- Lehr- und Versuchsanstalt so gut gefallen, daß sie mich um einen Abzug gebeten hat.
Ein Wunsch, dem ich sehr gerne nachgekommen bin, denn Frau Prof. Dr. Eva Ritter hat nicht nur meinen
Kunstgeschichtshorizont erheblich erweitert, sie ist durch die Begeisterungsfähigkeit, die sie übertragen
konnte, für mich auch Vorbild als Lehrer geworden.
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Diese Zeichnung ist eine von mehreren Arbeiten, die im Anatomischen Institut der Wiener Universität, in der Währinger
Straße, bei Herrn Univ.-Prof. Dr. Alfred Gisel entstanden sind. In einem Monat, täglich von
Montag bis Freitag von 18 bis 21 Uhr, nach dem Unterricht an der Höheren Graphischen Bundes- Lehr-
und Versuchsanstalt, wurde sie angefertigt. Meine Zeit in der Prosektur nützte ich in erster Linie für das Studium
von Köpfen und Händen nach der Natur, wobei dem noch nicht sezierten Körper der Vorrang vor dem sezierten eingeräumt wurde.
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