Die Eigenschaften der Planeten des Sonnensystems

Die nachfolgende Tabelle zeigt die wichtigsten Eigenschaften der Planeten unseres Sonnensystems. Viele der Daten wurden erst in den letzten beiden Jahrzehnten im Zuge des Vorbeifluges der beiden Raumsonden Voyager I und II aktualisiert. Zwischen 1978 und 1989 entdeckten diese Sonden allein 28 von nunmehr 59  bekannten Monden der Planeten. Auf eine Mondtabelle wurde aufgrund der Datenflut verzichtet, doch sollen einige der äußerst erstaunlichen Eigenschaften der Trabanten dennoch erwähnt werden.

So ist etwa der größte Mond des Sonnensystems, Ganymed ein Begleiter Jupiters, entdeckt bereits 1610 von Galileo, mit einem Radius von 2638±10 km größer als der Planet Merkur. Der bisher kleinste Mond dagegen, ein Trabant von Saturn wurde erst 1980 von Voyager I entdeckt. Er trägt den Namen Calypso und hat einen Radius von nur 6 km. Natürlich hat er keine eigene Atmosphäre, wie etwa der riesige Titan, ebenfalls ein Begleiter von Saturn.

Dieser hat einen Radius von 2575±2 km und eine Atmosphäre aus CH₄, N₂ sowie C₂H₆ mit einem “Luftdruck” von 1,5 bar an der Oberfläche! Ebenso hat Triton, ein Neptun-Mond eine Atmosphäre aus N₂ und CH₄. Der Druck beträgt an der Oberfläche jedoch nur 1,6×10^-5 bar und er ist der kälteste “Gesellle” bisher, mit einer durchschnittlichen Tagestemperatur von 38±4 K.

Während der Jupiter-Mond Sinope einen Abstand von gewaltigen 330,5 Jupiterradien aufweist und daher für einen Umlauf 755 Tage benötigt, schafft dies der Jupiter-Mond mit dem einfallslosen Namen 1978J1 in 7 Stunden und 8 Minuten. Er hat aber auch nur einen Abstand von 1,8 Jupiterradien und eine entsprechend kürzere Bahn zu durchlaufen.

Und während der schon erwähnte Titan eine Mischung aus Silikaten und Eis zu sein scheint, besteht Japetus, ebenfalls ein Begleiter Saturns ausschließlich aus Eis.

Der uns am besten bekannte Trabant, der Mond der Erde hat einen mittleren Bahnradius von 3,844×10⁵ km, was 60,2 Planetenradien entspricht, eine Umlaufdauer von 27,3217 Tagen und eine Eigenrotationsperiode von 27,78 Tagen. Daher wendet er uns immer dieselbe Seite zu.

Sein Radius beträgt 1737,5 km und seine Masse 7,35×10²⁵ g. Er weißt eine durchschnittliche Oberflächentemperatur von 274 K auf und hat sogar eine aus Ne, Ar, und He bestehende Atmosphäre mit einem Oberflächendruck von 2×10^-14 bar. Da er einen Kern von etwa 400 km besitzt gibt es auch einen “Dynamoeffekt”, der ein Magnetfeld induziert mit der Stärke von etwa 5×10¹⁶ Tesla×cm³.

Aber der wohl auffälligste Himmelskörper ist unser Zentral-Gestirn, die Sonne. Es handelt sich um einen Stern der Spektralklasse G-2, zu gut deutsch: ein gelber Zwerg. Der “Zwerg” hat einen Radius von unvorstellbaren 6,96×10⁹m, was 109 Erdradien entspricht. Die Masse beträgt 1,966×10³³g und an der Oberfläche der Sonne wirkt eine Schwerebeschleunigung von 2,74×10³m×s^-2. In der Erdbahn empfängt ein Körper von 1cm² Fläche eine Leistung von 0,14 Watt, die Solarkonstante. Davon erreichen 47% die Erdoberfläche, ein Teil wird in den Weltraum zurückgestrahlt, aber gut 16% davon bleiben in der Atmosphäre und treiben unser Wetter. Diese eingestrahlte Energie ist gewaltig: pro Quadratmeter entspricht das einer Leistung von 1,4 kW! Die effektive Strahlungstemperatur der Sonnenoberfläche beträgt 5780±10 K.

Die Sonne hat am Äquator eine Rotationsgeschwindigkeit von 1,93 km/s und eine Rotationsperiode von 25,03 Tagen eben dort. Die Sonne rotiert nämlich nicht gleichmäßig, wie die Erde. Bei einem Breitengrad von ±45° dauert die Rotationsperiode 27,62 Tage!

Über das Innere der Sonne gibt es keine direkten Daten. Aus der Strahlungsleistung, der Größe und anderen wichtigen zugänglichen Eigenschaften, kann man aber Modelle ableiten, die als relativ gesichert anzusehen sind. So glaubt man heute, daß im Kern der Sonne bei einem Druck von 221 Milliarden Atmosphären und einer Dichte von 134g/cm³ Temperaturen von 15 Millionen Grad erreicht werden. In dieser Zone sind alle Atome ionisiert, die Sonne besteht im Kern zu 49% aus H und ebensoviel He, sowie 2% anderen Elementen.