Wer rechnet, düngt billiger

Was wie ein Werbeslogan für billige Düngemittel klingt, kann mit Hilfe eines Mathematik-Modells der Universität Linz nun wörtlich genommen werden. Die Linzer Wissenschaftler haben ein Programm zum möglichst effizienten Einsatz von Düngemitteln entwickelt.

Praktische Anwendung in der Landwirtschaft

Die Methode ist eine Kombination aus Statistik und Multiplikationstafeln, die mit herkömmlicher Multiplikation wenig zu tun haben.

Aus der theoretischen Beschäftigung ist ein Softwarepaket für einfache praktische Anwendung entstanden, sagte Günter Pilz von der Abteilung für Algebra an der Uni Linz gegenüber dem ORF-Radio.

Beispiel Düngung: Wenn man einige aus sieben Zutaten zu einem möglichst effektiven Dünger zusammenmixen soll, dann braucht man mit dem Linzer Modell statt mehr als hundert Versuchsflächen nur vierzehn.

Erste erfolgreiche Tests

Er selbst habe das Verfahren für die Düngung seines Gartenrasens bereits erfolgreich angewendet, meinte Pilz. Ebenfalls getestet wird das Modell in einem landwirtschaftlichen Experiment in Schottland.

Software auch für andere Anwendungen

Nicht nur im Düngemittelbereich, sondern überall dort, wo mehrere Komponenten möglichst effektiv zu einem Endprodukt zusammengemixt werden sollen, kann das Linzer Modell angewendet werden, sagt Pilz.

Das gilt für die richtige Mischung der Additive im Motoröl ebenso wie für die optimale Zusammensetzung einer Zahnpasta oder auch für das Trainingsprogramm eines Sportlers.

Bereits im Einsatz ist die Software im Anlagenbau und in der Elektroindustrie.

Applied Algebra Group at Linz