Da waren es 22: Saturn entwickelt sich zum Planeten mit den meisten Trabanten in unserem Sonnensystem - und stellt damit Uranus in den Schatten.
Ithaca - Ein achtköpfiges, internationales Wissenschaftlerteam hat jetzt vier weitere
Monde des Planeten Saturn ausfindig gemacht. Wie die Forscher aus den USA,
Frankreich und Kanada am Donnerstag mitteilten, umkreisen die vier Trabanten
den riesigen Planeten im Abstand von mindestens 15 Millionen Kilometern.
Bei den äußeren Trabanten handelt es sich um so genannte irreguläre Monde, da sie den riesigen Planten auf einer unregelmäßigen Bahn umrunden. Bislang ist - abgesehen von der Helligkeit - nichts über die neuen Trabanten bekannt. Auf Grund von Annahmen über die Reflexion des Lichts schätzen die Astronomen ihren Durchmesser allerdings auf 10 bis 50 Kilometer.
Bei der Suche nach den Trabanten wurde, so eine Mitteilung der Cornell University in Ithaca im US-Bundesstaat New York, eine von dem Astronomen Brett Gladman entwickelte Technik angewandt: Mit an Teleskopen befestigten, hochempfindlichen Halbleitern, so genannten Charge-Coupled Devices (CCD), werden dabei Teile des Himmels systematisch fotografiert. Die Aufnahmen, in der Regel wird jede Stunde eine gemacht, können anschließend verglichen werden. Da sich der Sternenhintergrund nicht verändert, lassen sich bewegliche Lichtpunkte, wie sie für Monde typisch sind, relativ einfach herausfiltern.
Zwischen 1997 und 1999 hatte dasselbe Team bereits fünf zuvor unbekannte Uranus-Monde entdeckt - allesamt irreguläre Trabanten, wie sie jetzt auch bei Saturn gefunden wurden. Auf Grund des großes Abstands vom Ringplaneten gehen die Astronomen davon aus, dass die neuen Trabanten erst eingefangen wurden, als sich der Planet bereits gebildet hatte. Im Gegensatz dazu haben sich die inneren Monde wahrscheinlich aus derselben Gas- und Staubwolke geformt, aus der auch Saturn entstand.
Mit der Entdeckung sind nun 22 Saturnmonde bekannt. Der Ringplaneten avanciert damit zum Planet mit den meisten bekannten Trabanten im Sonnensystem. Bisher galt der Uranus mit 21 Monden als Spitzenreiter.
Die Wissenschaftler machten jedoch darauf aufmerksam, dass dies nur um vorläufige Ergebnisse sein könnten. Sie hätten noch weitere Himmelskörper entdeckt, bei denen es sich ebenfalls um Monde des Saturn handeln könne.