Sternengeburten im frühen Universum

Die ältesten Galaxien des Universums sind wesentlich älter als bisher angenommen, so eine Studie australischer Wissenschaftler über einen neu entdeckten Galaxietypus, Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt.

Der weit entfernte Sternenhaufen wurde mittels des "Australia Telescope" durch Wissenschaftler von CSIRO (Commenwealth Scientific and Industrial Research Organisation) unter die Lupe genommen. Er liefert neue Hinweise auf die Frühzeit des Universums mit einer Phase intensivster Sternen-Entstehung.

Stellarer Baby-Boom

"Diese Sternenformation scheint hundertmal aktiver als die uns bekannten hochdynamischen Galaxien des heutigen Universums zu sein", so Ray Norris, Leiter des "Australia Telescope".

Aus der Frühzeit des Universums

Entdeckt wurden die Sternenhaufen innerhalb des "Southern Sky" in einem Gebiet namens "Hubbble Deep Field South", das viele weit entfernte Galaxien enthält. Die Beobachtungen des Radioteleskopes zeigen einen schwach leuchtenden roten Punkt im Hubble-Field, den "source c", ein laut den CSIRO-Astronomen unübliches Objekt. Die Farbspektren seines Lichtes implizieren eine Entfernung von 5 bis 11 Milliarden Lichtjahren. Das entspricht auch seinem Alter, d.h. es handelt sich um ein Universum aus der frühesten Entstehungszeit.

Australia Telescope

Hohe Radiowellen-Aktivität

Laut Ray Norris sind das Interessante vor allem die deutlich wahrnehmbaren Radiowellen dieser Sternen-Ansammlungen. "Diese Galaxie ist das extremste Beispiel für eine Klasse von Objekten im Hubble-Field, das vor allem im Radiowellen-Bereich sehr aktiv ist."

"Wenn es sich wirklich um eine frühe dynamische Galaxie handelt, dann haben wir einen soliden Nachweis für eine explosive Sternengeburt, vielleicht sogar von der Entstehung der ersten großen Strukturen im Universum überhaupt", begeistert sich Bob Williams, ehemaliger Direktor des Space Telescope Science Institute.

Aufspüren winziger Lichtspuren

Derzeit sind Astronomen noch mit vielen Mysterien dieser Art beschäftigt. Hohe Erwartungen werden dabei vor allem an die nächsten Generationen von Radioteleskopen geknüpft. "Sogar das derzeit weltgrößte Radioteleskop in Chile kann von diesen weitentfernten Objekten nicht genügend Licht sammeln, um ihre Entfernung zu bestimmen," so Ray Norris.

The Very Large Telescope

Laut Ray Norris wird man noch etwas Geduld aufbringen müssen, um mit Teleskopen, die erst in Planung sind, die Strukturen derart weitentfernter Sternen-Konglomerate aufzukären. Eines dieser Hoffnungsträger könnte das "California Extremely Large Telecope" sein, das in den nächsten Jahren gebaut werden soll.

Space Telescope Science Institute

CSIRO