Quantenfußball

Wiener Forscher beweisen die Wellennatur großer Kohlenstoff-Moleküle

In der Mikrowelt der Atome herrschen die merkwürdigen Gesetze der Quantentheorie. Elektronen und andere Elementarteilchen verhalten sich mal wie Teilchen und mal wie Wellen, die sich bei Überlagerung - sogenannter Interferenz - gegenseitig verstärken oder auslöschen. In der uns vertrauten Makrowelt gibt es diesen Welle-Teilchen-Dualismus nicht. Wo die Grenze verläuft zwischen Mikro- und Makrowelt, lässt sich bis heute nicht genau angeben.

In einem Experiment an der Universität Wien haben Physiker um Markus Arndt gezeigt, dass selbst Objekte in der Größe von Nanometern - Millionstelmillimetern - noch eindeutig zur Mikrowelt der Quanten gehören. Die Forscher leiteten Buckminster-Fullerene - fußballförmige Moleküle aus etwa 60 Kohlenstoffatomen – auf ein Gitter aus parallelen Schlitzen im Abstand von 100 Nanometern, ein aus der Optik bekanntes Beugungsgitter. Ergebnis: Hinter dem Gitter bildete sich ein Interferenzmuster, eindeutiger Beweis für die Wellennatur der “Buckyballs”.