Organische Kristalle als Supraleiter

Bertram Batlogg vom Laboratorium für Festkörperphysik der ETH Zürich ist es gelungen, ultrareine organische Kristalle, die eigentlich Isolatoren darstellen, so zu steuern, dass sie Strom beliebig gut leiten können.

Begonnen haben Batlogg und sein Team mit Kristallen, die im Prinzip aus einfachen organischen Molekülen wie Naphtalen oder Anthrazen aufgebaut sind, die ihrerseits wiederum aus Benzolringen bestehen. Also hauptsächlich aus Kohlenstoff und Wasserstoff.

Auch Plastik als Supraleiter geeignet

In den neuesten Experimenten zeigte sich, dass auch bestimmte Polymere - also Plastik-Materialien - dem elektrischen Strom im Extremfall keinerlei Widerstand mehr entgegensetzen, Strom also völlig verlustfrei übertragen können.

Mit einem "Trick" zum Erfolg

Batlogg wandte einen an sich seit langem class=GramE>bekannten Effekt, den Feld-Effekt in völlig neuer Weise an. Er selbst spricht von einem "Trick", mit dem die Materialien nicht nur metallisch, sondern eben auch supraleitend gemacht werden.

Dazu werden von außen elektrische Ladungen angelegt, sodass einerseits eine große Anzahl von Ladungen in das Feld eingebracht wird und andererseits die Elektronen extrem beweglich werden.

Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

Es stellte sich heraus, dass organische Substanzen weit bessere Eigenschaften besitzen als zum Beispiel das klassische Silizium oder Galliumarsenid.

Konkrete Anwendungen ergeben sich unter anderem für die Entwicklung neuer Kunststoff-Laser aber auch für die Herstellung von schnelleren, präziseren und billigeren Laserdruckern.

Laboratorium für Festkörperphysik der ETH Zürich