Millionen mal die Erde?

Wenn sich Astrophysiker nicht verrechnen, gibt es noch Millionen und Abermillionen erdähnlicher Planeten. Nur 50 sind bisher bekannt. Die Existenz der anderen leitet Norman Murray von Kanadas Institut für Theoretische Astrophysik aus dem Licht von Sternen in unserer Galaxie ab.

Eisenhaltige Bestandteile als Indikator

Bei den meisten Sternen gebe es Hinweise auf eisenhaltige Bestandteile, sagte Murray am Montag in San Francisco. Er sprach beim Treffen der Amerikanischen Gesellschaft zur Förderung der Wissenschaft (AAAS), dem größten interdisziplinären Forscherkongress der Welt.

Das wiederum könne bedeuten, dass sich auch in ihrer Umlaufbahn noch entsprechendes Material befände, möglicherweise in der Form von Planeten, schließt der Experte aus neuen Analysen.

Die Jagd nach den Molekülen des Lebens

Gleichzeitig jagen Astronomen im Universum nach Spuren von Wasser und Sauerstoff, den Molekülen des Lebens. "Wir dürften jetzt in der Lage sein, jene Elemente zu finden, die die Voraussetzung für Leben sind", erklärte Martin Harwit von der Cornell Universität in Ithaca (US-Staat New York).

"Werkzeug" zur Planetensuche

Astrophysiker und andere Experten berichteten bei der AAAS im Rahmen eines Symposiums zur „Infraroten Astronomie“ über ihre groß angelegte Suche nach weiteren Planeten in unserer Galaxie. Was ihnen inzwischen die Arbeit erleichtert, sind „Werkzeuge“ wie der Satellit SWAS (Submillimeter Wave Astronomy Satellite) und das Infrarot Weltraum Observatorium (ISO).

In der Planung ist ein Weltraum-Observatorium, das einmal den Himmel nach bewohnbaren Planeten absuchen soll, sagt Harwit.

Wasser im All

Gary Melnick vom Harvard-Smithsonian Zentrum für Astrophysik erläuterte jüngste SWAS-Funde, nach denen Wasser in interstellaren Wolken allerdings nur ein Zehntausendstel des erwarteten Anteils ausmacht. Ähnlich verhält es sich mit molekularem Sauerstoff. Er sei auch 100 Mal rarer als erwartet.

Allerdings hat Melnick eine Erklärung: Da die molekularen Wolken bei einer Temperatur von minus 240 Grad Celsius sozusagen tiefgefroren seien, dürfte doch eventuell vorkommendes Wasser gefroren und damit für Radioteleskope nur äußerst schwer erkennbar auf den Staubkörnchen in der Wolke sitzen.