Lichtschau am Abendhimmel

Im Westen der USA konnten die Bewohner einer eindrucksvollen Lichtschau am nächtlichen Himmel beiwohnen. Ein Sonnenfleck von der dreizehnfachen Größe der Erde war dafür verantwortlich.

Rote und grüne Nordlichter beobachteten die Bewohner Nevadas, Kaliforniens und Arizonas in der Nacht vom Freitag, nachdem ein riesiger Sonnenfleck ausgebrochen war.

Sonnenfleck AR 9393 produzierte heftige Sonnenstürme

Auf dem oberen rechten Viertel der Sonnenseite, die von der Erdoberfläche aus sichtbar ist, hat sich der größte Sonnenfleck entwickelt, den Wissenschaftler seit zehn Jahren zu Gesicht bekommen haben. Dreizehn Mal größer als die Erdoberfläche, ist der Sonnenfleck namens AR 9393 mit bloßem Auge zu erkennen. Allerdings sollte man nicht direkt in die Sonne schauen, sondern durch eine unbeschädigte Sonnenfinsternis-Brille.

Beste Schau seit 20 Jahren

Der farbenprächtige Schein der Nordlichter tritt auf, wenn die energetisch aufgeladenen Teilchen aus der Eruption in die Atmosphäre der Erde gelangen.

Tausende Menschen sahen, was Astronomen als die beste Schau seit 20 Jahren beschrieben. Keith Johnson vom class=SpellE>Fleischman-Planetarium an der Universität von Nevada in Reno meinte, niemals eine derart leuchtende Schaustellung der Lichter so weit südlich gesehen zu haben. Die Himmel hätten rot zu glühen begonnen, dann wurde mit der Dämmerung hellgrünes Licht sichtbar.

"Es war sensationell", meinte er. "Man konnte die Farben tatsächlich sehen wie auch die Form und Struktur. Ich sah große Lichtklumpen, Strahlen und Bögen von Licht. Sogar etwas Bewegung habe ich darin sehen können. Die Farben waren eindeutig, wenn auch nicht sehr kräftig."

Ein Produzent eines lokalen Radiosenders in Palm Desert, östlich von Los Angeles, sagte, einige Anrufer hätten gemeint, die Lichter würden von UFOs kommen.

Interessant, aber nicht gefährlich

Der Meterologe Anthony Watts in Chico, Kalifornien, meinte, die von den Sonneneruptionen hervorgerufenen Lichter seien interessant, aber nicht gefährlich.

Allerdings wurden in der Telekommunikationsbranche sowie für Radio- und Fernsehsignale einige Störungen erwartet. Am Freitag schon lösten die Eruptionen ein kurzes Blackout bei einigen Kurzwellensendern und im niederfrequenten Navigationsfunk aus.

Nordlicht, Südlicht, Polarlicht

Auf der Nachtseite der Erde, am häufigsten etwa 20 Grad von den magnetischen Polen entfernt, aber auch in den Tropen sind die nächtlichen Leuchterscheinungen sichtbar. Sie treten in einer Höhe von 70 bis 1.000 Kilometern auf. Polarlicht entsteht durch Ströme elektrisch geladener Teilchen, die von der Sonne ausgehen, im Magnetfeld der Erde abgelenkt werden und beim Eindringen in die Atmosphäre die Moleküle und Atome zum Leuchten anregen.