Kleine Planeten kreisen um ferne Sonnen

Astronomen haben die kleinsten bisher bekannten Planeten außerhalb unseres Sonnensystems lokalisiert und sind damit der Entdeckung von erdähnlichen Planeten wieder etwas näher gekommen.

Washington D.C. - Forscher eines von der Nasa und der amerikanischen National Science Foundation unterstützten Projektes entdeckten zwei Planeten, die kleiner sind Saturn. Dessen Masse ist neunmal größer als die der Erde.

Bislang wurden rund 30 planetenähnliche Objekte außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt, die aber alle deutlich größer waren als Saturn. Der an dem Projekt beteiligte kalifornische Forscher Geoff Marcy verglich die Suche nach Planeten in fernen Sonnensystem mit der Annäherung an einen Strand:

"Früher sahen wir nur die großen Felsen, jetzt können wir schon die Steinbrocken erkennen." Planeten von der Größe der Erde wären dann die Kieselsteine. Deren Entdeckung sei derzeit aber noch unmöglich, sagte Marcy.

Die beiden jetzt georteten kleinen Planeten stützen auch eine 20 Jahre alte Theorie, nach der es mehr kleine als große Planeten geben soll. Laut dieser Theorie entstehen Planeten aus einem um einen Stern kreisenden Staubring, wobei sich erst die kleinen Objekte herausbilden und danach in einer Art Schneeballeffekt größere Planeten entstehen.

Auf Grund der Schwierigkeiten, diese kleinen Planeten zu entdecken, fehlten jedoch bis jetzt die Beweise für die Verifikation dieser These. Manche Forscher haben deshalb angenommen, dass einige große Planeten in Wirklichkeit Sterne mit geringer Masse - braune Zwerge - sind, die durch die Materieverdichtung in einer Gaswolke entstanden sind. Nach Aussage von Marcy weist die Entdeckung jedoch darauf hin, dass Planeten von der Masse des Jupiter nur die Spitze des Eisbergs seien und viele weitere, kleinere Planeten entdeckt werden würden. Ein entsprechender Trend zeichne sich bereits in den bis jetzt zur Verfügung stehenden Daten ab.

Die beiden Satelliten sind sehr wahrscheinlich Gasplaneten und bestehen vermutlich hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Durch ihre Nähe zum jeweiligen Fixstern herrschen so extreme Hitzebedingungen, dass die Existenz von Leben nach Meinung der Forscher ausgeschlossen ist. Einer der Planeten befindet sich im Sternbild Cetus (Walfisch), der andere im Sternbild Monocerus (Einhorn). Die Distanz zur Erde beträgt jeweils über 100 Lichtjahre.

Neben Marcy waren noch Paul Butler von der Carnegie Institution in Washington und Steve Vogt von der University of California, Santa Cruz, an der Entdeckung beteiligt, die sie mit Hilfe des Keck-Teleskops auf Hawaii machten. Sie orteten die Planeten mittels eines schwachen Soges, den deren Schwerkraft auf einen benachbarten Stern ausübte.

Die jetzigen Forschungen sind Teil eines mehrjährigen Projektes, bei dem 1100 Sterne innerhalb eines 300-Lichtjahre-Radius auf Anzeichen ähnlicher Schwerkrafteinwirkungen untersucht werden sollen. In den letzten fünf Jahren fanden Marcy und Butler mit der beschriebenen Technik schon 21 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems.