Hubble findet "verschwundenen" Wasserstoff

Jahrelang hatten Astronomen im Universum nach großen Mengen Wasserstoff gesucht, die beim Urknall entstanden und dann in den Weiten des Alls verschwunden sind. Das US-Weltraumteleskop Hubble konnte nun, wenn auch indirekt, den Beweis erbringen, dass dieser Wasserstoff existiert.

Washington - Der Schlüssel zu der jüngsten Entdeckung ist über 100.000 Grad Celsius heißer Sauerstoff, der zwischen den Galaxien nachgewiesen wurde. Nach Angaben der Nasa waren die Spektrallinien dieses Sauerstoffs im Licht eines beobachteten Quasars nachgewiesen worden. Die Nasa-Forscher gehen davon aus, dass der Sauerstoff durch den gesuchten Wasserstoff aufgeheizt wurde.

Der Wasserstoff selber kann wegen seiner hohen Temperatur und der geringen Dichte nicht direkt beobachtet werden. Das liegt daran, dass der Wasserstoff vollständig ionisiert ist, das heißt die Atome habe ihre Elektronen verloren und verändern die Spektrallinien im Licht des Quasars nicht. Nicht so beim Sauerstoff, der in nicht ganz vollständig ionisierter Form vorliegt und dessen verbleibenden Elektronen daher bestimmte Wellenlängen im Spektrum absorbieren.

Die Entdeckung bestätigt Computermodelle über die Menge des Wasserstoffs, der beim so genannten "Big Bang", dem Urknall, entstanden sein soll. Wissenschaftler gehen davon aus, dass knapp die Hälfte der "normalen", aus Atomen aufgebauten, Materie in Wasserstoffwolken entlang riesigen, kettenähnlichen Strukturen im Universum vorliegt. Aus der anderen Hälfte sind die Galaxien aufgebaut.

Rund 90 Prozent der gesamten Materie im Universum sollen nach diesen Modellen auf so genannte "dunkle Materie" entfallen. Diese konnte bislang noch nicht direkt nachgewiesen werden.