Hinweise auf Salzwasser-Ozean

Bei der Suche nach Leben im Sonnensystem gelten die Jupitermonde als aussichtsreiche Kandidaten. Nun vermuten Forscher auch auf Ganymed riesige Salzwasservorkommen.

San Francisco - Die Auswertung von Daten der Raumsonde Galileo legt nahe, dass es auf dem größten Jupitermond einen riesigen Salzwasser-Ozean gibt. Das teilten Forscher auf einem Treffen der Amerikanischen Geophysikalischen Gesellschaft am Samstag in San Francisco mit.

Zuvor hatten von der Sonde übermittelte Daten bereits die Vermutung aufkommen lassen, auch auf den Jupiter-Monden Europa und Callisto könnten sich Wasserlager unter der krustigen Oberfläche befinden. Wasser gilt als wichtige Voraussetzung für die Entstehung von Leben.

Die Forscherin Magaret Kivelson von der Kalifornischen Universität Los Angeles sagte, Magnet-Sondierungen von Galileo im Mai und früher unterstützten die Vermutung, dass es auf Ganymed große, salzhaltige Wasserbestände rund 200 Kilometer unterhalb der Oberfläche gibt. Jedenfalls müsse es eine Substanz sein, die elektrisch deutlich leitfähiger sei als Eis.

Dave Stevenson vom Kalifornischen Institut für Technologie äußerte die Ansicht, die im felsigen Inneren des Mondes festgestellte Radioaktivität dürfte ausreichen, um die vermutlich zwischen zwei dicken Eisschichten eingeschlossene Wassermenge durch Wärmeentwicklung flüssig zu halten.

Auf die Einwirkungen von Wasser und möglicherweise Eis deuten nach Ansicht der Forscher auch Oberflächenveränderungen auf Ganymed hin, die auf hochauflösenden Fotos zu sehen sind, die die Sonde Galileo zur Erde zurückfunkte.