Eine Galaxie mit 4000 Milliarden Sternen im Fornax-Haufen am Südhimmel fotografierten Wissenschaftler der Europäischen Südsternwarte (Eso).
Garching - Nach Aussage des Eso-Astronomen
Richard West ist die Galaxie 70 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und
mindestens zweimal so groß wie
die Milchstraße. Der helle Fleck in
der Mitte weise auf die hohe Sternendichte hin. In einer genaueren Auflösung
haben die Astronomen vier so genannte thermo-nukleare Explosionen von Sternen
nachgewiesen. Diese hätten sich vor rund 70 Millionen Jahren ereignet, als noch
Dinosaurier die Erde bevölkerten. Bei den dunklen Bändern um das helle Lichtbündel
in der Mitte des Fotos handele es sich, so der Wissenschaftler, um sehr dichte
Staub-Gas-Wolken, in denen neue Sterne entstehen würden. Bei thermo-nuklearen
Explosionen wird Wasserstoff zu Helium umgewandelt und Energie frei gesetzt.
Richard West sagte, das mit dem "Very Large Telescope" (VLT) in Chile aufgenommene Bild habe eine bislang unerreichte Qualität. Die elliptische Galaxie wurde vom VLT dreimal jeweils mit einem blauen, roten und grüngelben Filter fotografiert und vom Computer zu einem Bild zusammengesetzt. Für die Wissenschaftler seien die Originalbilder der vielen Einzelobjekte und die kugelförmigen Sternhaufen mit bis zu zehn Millionen Einzelsternen besonders interessant, so West.