Galileo schickt neue Bilder von Io

Riesige bunte Lavaseen und geschmolzene Felsen: So stellt sich der Jupitermond Io unter den Kamera-Augen der Raumsonde Galileo dar. Jetzt hat die Nasa neue Bilder vom vulkanisch aktivsten Trabanten des größten Planeten des Sonnensystems veröffentlicht.

Pasadena - Das Wissenschaftsmagazin "Science" veröffentlicht in seiner neuesten Ausgabe fünf Berichte zu Io. Sie enthalten zahlreiche unveröffentlichte Bilder der Nasa, die Galileo Ende 1999 und Anfang dieses Jahres aufgenommen hat. Entstanden sind die Fotos durch die Kombination mehrerer Teilaufnahmen. Dabei wurden Bilder mit Rot-, Grün- und Violett-Filterung zusammengesetzt. Die kleinsten erkennbaren Details sind 200 Meter groß.

Die Fotos vom Prometheus-Vulkanzentrum belegen eine starke vulkanische Aktivität. Eine Fontäne aus Gas- und geschmolzenem Material steigt bis zu 80 Kilometer hoch. Die Eruptionen sind die stärksten dauerhaften Vulkanausbrüche auf dem Jupitermond. Die Bilder von Io geben Astronomen einen guten Eindruck davon, was sich in der Frühzeit der Erde abgespielt haben könnte, sagt der Science-Autor Alfred McEwen von der Universität von Arizona.

Beeindruckend sind auch die extremen Temperaturunterschiede auf Io. Teils fallen die Temperaturen unter die Werte an den Polen der Erde, so McEwen. Die Lava hingegen sei viel heißer, als dies auf der Erde der Fall ist. Dies ist nach Angaben des Wissenschaftlers die größte Temperaturspanne im ganzen Sonnensystem.

Die Galileo-Mission hatte im Jahre 1989 begonnen. Sechs Jahre später hatte der Flugkörper den größten Planeten des Sonnensystems erreicht. Die Hauptmission endete 1997, eine erste Verlängerungsphase Anfang 2000. Nun befindet sich Galileo auf der so genannten "Millenium Mission", die Erkenntnisse über die Jupiter-Monde Io und Ganymed bringen soll. An Ganymed, dem größten der Jupitertrabanten, soll Galileo noch vorbeifliegen.