Dunkle Materie - nur ein Hirngespinst?

Britische Forscher: Gemessene Unterschiede der Hintergrundstrahlung könnten durch Galaxien-Cluster verursacht werden

Wien - Sind Dunkle Materie und Dunkle Energie doch nur Hirngespinste von Astronomen, Kosmologen und Astrophysikern? Diese provokante Frage drängt sich angesichts von jüngsten Forschungsergebnissen auf, welche bisher übliche Interpretationen von Messungen der so genannten Hintergrundstrahlung in Zweifel ziehen. Die gemessenen Unterschiede der Strahlung könnten nämlich durch Galaxien-Cluster verursacht werden und würden dann nicht, wie bisher angenommen, frühe Phasen unseres Universums widerspiegeln - jedenfalls nicht unverzerrt.

Echo des Urknalls

Seit der Entdeckung der kosmischen Mikrowellen Hintergrundstrahlung durch Arno Allen Penzias und Robert Wilson (Nobelpreis 1978) versuchen Wissenschafter weltweit, das Rauschen von rund 2,5 Grad über dem absoluten Nullpunkt gleichsam als Echo des Urknalls zu erlauschen. Mit Verbesserungen in der Technik wurden die Messungen in den vergangenen Jahren immer genauer.

Karten der Hintergrundstrahlung

Es entstanden Karten der Hintergrundstrahlung, die nicht zuletzt Theorien mit erstaunlicher Präzision zu bestätigen schienen, wonach es im Weltall neben den sichtbaren Sternen und Galaxien auch große Anteile von - bisher mysteriöser - Dunkler Materie und Dunkler Energie geben müsse. Durch die Untersuchungen von Tom Shanks von der University of Durham (Großbritannien) und seinen Mitarbeitern sind diese Zusammenhänge jetzt fraglich geworden.

Wenn die feinen Unterschiede in der Hintergrundstrahlung - die so genannten Rippeln - nicht im frühen Universum entstanden, sondern - wie die britischen Forscher erklären - durch Störungen heißer Gase in den Galaxien-Clustern, so müssen die gängigen Theorien jedenfalls überarbeitet, wenn nicht über den Haufen geworfen werden. (APA) style='color:black'>