Chinesische Terrakotta-Armee zerfällt

Über 40 Schimmelarten bedrohen eines der bedeutendsten chinesischen Kulturdenkmäler. Jetzt wurde ein belgisches Pharma-Unternehmen mit der Vernichtung der Pilze beauftragt.

Peking - Die weltberühmte chinesische Terrakotta-Armee wird von Schimmelpilzen bedroht. Mehr als 40 verschiedene Schimmelpilzarten haben bereits 1400 der insgesamt 8000 lebensgroßen Krieger- und Pferdefiguren befallen, wie die staatliche Tageszeitung "China Daily" berichtete. In der vergangenen Woche beauftragte das Museum, in dem die Figuren ausgestellt sind, das belgische Pharma-Unternehmen Janssen mit der Bekämpfung der Pilze.

Während des dreijährigen Programmes sollen Experten den Schimmel ein Jahr lang untersuchen und dann 500 Kilogramm Chemikalien zur Vernichtung der Pilze liefern. "Wegen der Vielfalt der Schimmelpilze ist es schwierig, alle Arten ohne die Hilfe professioneller Experten zu töten", sagte Museumskurator Wu Yongqi.

Die Terrakotta-Armee ist eine der größten Touristenattraktionen Chinas und einer der bedeutendsten archäologischen Funde der vergangenen 30 Jahre. Die Figuren, stehende und reitende Krieger und Bogenschützen, haben eine Höhe von etwa 1,86 Metern und wiegen mehr als 300 Kilogramm. Ihre Gesichter und Gesten unterscheiden sich. Kleidung, Körperhaltung, Gesichtsform, Haartrachten und Bärte verleihen den Figuren eine persönliche Note. Die 8000 Figuren wurden dem Grab des ersten chinesischen Kaisers Qin Shihuang beigegeben. Qin hatte um das Jahr 220 vor Christus das erste chinesische Reich geschaffen. Bauern stießen Anfang der siebziger Jahre auf das Grab, das noch immer nicht vollständig erschlossen wurde.