Blasenkrebs durch Haarefärben

Frauen, die ein Jahr lang jeden Monat ihre Haare färben, verdoppeln ihr Blasenkrebs-Risiko.

Färben sie fünfzehn Jahre lang monatlich ihre Haare, verdreifacht sich ihr Risiko. Friseure besitzen nach zehn Jahren eine um das Fünffache erhöhte Wahrscheinlichkeit, den Krebs zu bekommen. Das ergab eine Studie, deren Ergebnisse Manuela Gago-Dominguez von der Universität Südkalifornien im "International Journal of Cancer" beschreibt.

Die Forscherin hat über 1500 Blasenkrebs-Patienten und ebenso viele gesunde Menschen nach ihren Lebensgewohnheiten befragt. Dabei zeigte sich der Zusammenhang zwischen Haarefärben und Blasenkrebs. Er gilt allerdings nicht für auswaschbare Haar-Tönungen: Sie scheinen harmlos zu sein

Mögliche Verursacher

Die amerikanische Forscherin Gago-Dominguez hält sogenannte Arylamine, die sich in Haarfärbe-Mitteln befinden, für einen möglichen Verursacher von Blasenkrebs. Zumindest in Tierversuchen förderten diese Stoffe die Entstehung von Krebs. "Arylamine sind bekannte Blasenkarzinome", bestätigt der Tübinger Krebsforscher K.-W. Bock. Arylamine werden durch die Haut aufgenommen und über die Blase wieder ausgeschieden.

"Unsere Versuchsergebnisse müssen allerdings noch bestätigt werden", schreibt Gago-Dominguez. Ihre Studie allein reiche noch nicht, um Haarefärben endgültig als krebsauslösend einzustufen. In der Zwischenzeit rät die Forscherin jedoch, ab und zu auf die weniger schädlich erscheinenden Haarttönungen umzusteigen.

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