Neue Bilder erklären kosmischen Scheinwerfer

Seit 1918 war bekannt, dass aus der Galaxie M87 ein geradliniger Elektronenstrahl "entspringt". Bilder des Weltraumtelekops Hubble zeigen nun seinen Ursprung: ein supermassives schwarzes Loch füttert das bläulich schimmernde Positionslicht.

Die Hubble-Bilder waren bereits 1998 entstanden, wurden aber erst jetzt von der Nasa veröffentlicht. Computerexperten hatten dafür Aufnahmen aus dem UV-Bereich, mit grün-, blau- und rotgefilterten Aufnahmen kombiniert.

Die Galaxie M87 befindet sich in 50 Millionen Lichtjahren Entfernung. Dieser Abstand ist zu groß für Hubble, um einzelne Sterne zu erkennen. Die hellen Punkte, die auf den Bildern zu sehen sind, stellen in Wahrheit Sternenhaufen mit jeweils hunderten oder tausenden Einzelsternen dar. Im Zentrum von M87 befindet sich den jüngsten Erkenntnissen zufolge ein supermassives schwarzes Loch, das die Quelle des bläulichen Strahls aus Elektronen und anderen subatomaren Teilchen ist. Das Massezentrum hat bereits Materie mit dem Gewicht von zwei Milliarden Sonnenmassen verschlungen. Um das schwarze Loch herum kreist nach Angaben der Hubble-Forscher eine Scheibe aus hocherhitztem Plasma, die durch starke Magnetfelder beschleunigt wird.

Diese Felder sorgen auch für die Farbe des beobachteten Teilchenstrahls. Die Elektronen werden nämlich auf die kreisförmigen Feldlinien gezwungen. Dadurch entsteht eine bläuliche Strahlung, die auch unter dem Namen Synchrotron-Strahlung bekannt ist.

Außer dem Teilchenstrahl in der Galaxie M87 sind zahlreiche weitere so genannte Jets bekannt. Diese können entstehen, wenn ein supermassives schwarzes Loch mit einer großen Menge Staub und Gas aus zerfallenen Sternen "gefüttert" wird.