Universum ist 12,5 Milliarden Jahre alt

Mit einer ausgefeilten Methode wollen Forscher ein neues Mindestalter des Universums ermitteln. Erste Tests sind anscheinend erfolgreich verlaufen.

Eine Frage beschäftigt die Astronomen schon seit Jahrhunderten: Wie alt ist das Universum? Bisherige Schätzungen gehen davon aus, dass der Urknall zwischen zehn und 16 Milliarden Jahre zurückliegt. Genauere Angaben fielen den professionellen Sternenguckern bislang schwer.

Das soll sich nun ändern. Am Very Large Telescope der Europäischen Südsternwarte Eso hat sich ein internationales Forscherteam daran gemacht, das Alter des Universums exakt zu bestimmen. Jedenfalls sein Mindestalter.

Anstatt wie bislang die Expansionsgeschwindigkeit des Weltalls zu vermessen, benutzen die Wissenschaftler eine Methode, die in ähnlicher Form auch auf der Erde zur Altersbestimmung von Fossilien herangezogen wird: die Menge eines bestimmten radioaktiven Isotops. Doch während auf dem blauen Planten meist nach Kohlenstoff-14 gesucht wird, fahnden die Astronomen im All nach dem instabilen Isotop Uran-238.

Als Versuchsobjekt haben sich die Forscher dabei einen Stern ausgesucht, der bereits existierte als sich unsere Galaxie, die Milchstraße, gerade erst bildete. CS 31082-001, so die wissenschaftliche Bezeichnung des weit entfernten Objekts, könnte demnach zu den ältesten Sternen im Universum gehören.

Ein Stern mit eingebautem Zeitmesser: Denn seit dem Zeitpunkt seiner Geburt tickt die innere Uhr von CS 31082-001 - sprich: sein Gehalt an Uran-238 - herunter. Das genaue Alter drückt sich dabei im Verhältnis von stabilen und instabilen Isotopen aus - und das lässt sich anhand bestimmter Spektrallinien im Licht des Sternes bestimmen.

Die neue Technik, unter Astronomen als Kosmochronologie bekannt, kommt zu dem Ergebnis, dass CS 31082-001 rund 12,5 Milliarden Jahre alt ist. Allerdings liegt der Fehlertoleranz bei rund drei Milliarden Jahren, so dass die Astronomen letztlich nicht viel weiter sind als zu Beginn. Detaillierte Untersuchungen und Studien im Labor sollen das Messergebnis nun präzisieren.