Die Bibliotheksgeschichte (1)
Die Entwicklung von 1970 bis 1986
Die Geschichte der Schulbibliothek
des Peraugymnasiums ist gleichzeitig auch ein Beispiel dafür,
wie sich die zentralen Schulbibliotheken in Kärnten bzw.
in weiterer Folge auch in ganz Österreich entwickelt haben
und welche Schwierigkeiten und Probleme es zu überwinden
galt. Im Schuljahr 1970 /7l übernahm Prof. Wilhelm Aichernig
die Restbestände der alten „Lehrerbücherei"
von Prof. Dr. Fritz Urschitz. Für diese Bücher, die
zu einem guten Teil noch aus der Zeit der Monarchie stammten,
gab es keinen eigenen Raum, sondern sie waren mehrreihig in uralten
Kästen verstaut, die in den Gängen des zweiten Stockwerks
standen. Einige dieser Kästen mussten sogar aufgebrochen
werden, da die Schlüssel dazu nicht mehr auffindbar
waren. Damals galt offenbar das Prinzip: „Was weggesperrt
ist, das kann auch nicht wegkommen!"
Zwei Jahre lang arbeitete sich Kollege Aichernig nun durch diese
Kästen, sichtete und lichtete die Bestände und bekam
im Jahre 1973 vom damaligen Direktor Herbert Kowatsch einen Büchereiraum
von 23 m² im Parterre des Turnsaaltraktes zur Verfügung gestellt.
Es fand die erste Übersiedlung der Bücher mit Hilfe
von interessierten Schülern statt und mit dem neuen Raum
konnte auch ein erster bescheidener Bibliotheksbetrieb beginnen.
Im Frühjahr 1980 machten bevorstehende Umbauarbeiten der
Schule eine zweite Übersiedlung in einen 60 m² großen
Raum im Keller (Südost) notwendig.
Eine Änderung der Umbaupläne führte schon im Herbst
1980 zur dritten Übersiedlung in einen 38 m² großen
Raum im Nordostteil des Kellers. Hier fand die Bibliothek bis
zum Herbst 1982 eine Bleibe.
Das Peraugymnasium verfügte aber auch über eine eigene
Schülerbibliothek, die in einer kleinen Kammer (ca. 10m²)
im zweiten Stock des Tumsaaltraktes untergebracht war. Im September
1979 übernahm Prof. Kurt Koschutnig die Leitung dieser Schülerbücherei
von Prof. Dr. Karl Strieder. Mit einigen alten Stellagen und unter
Mithilfe von Schülern wurde der kleine Raum so umgestaltet,
dass eine größtmögliche Ausnutzung gewährleistet
war. Rund 600
Bücher wurden aus dem großteils überalteten Bestand
ausgesucht und eingearbeitet und in 15 Themenkreise geordnet.
Im Oktober 1979 konnte mit der Ausleihe begonnen werden. Mit Hilfe
des Eltemvereins wurde der Buchbestand in den darauffolgenden drei Jahren
auf 950 Bände aufgestockt. Im Februar 1983 wurde die Schülerbibliothek
mit der Bibliothek, die Prof. W. Aichemig aufbaute, zu einer zentralen
Schulbibliothek zusammengelegt.
Prof. W. Aichernig, der bis zum Herbst
2002 die Schulbibliothek leitete, hat die Entwicklung der Schulbibliotheken
in Kärnten von Anfang an miterlebt und auch mitgeprägt. Er ist heute der einzige Schulbibliothekar in Kärnten, der die Entwicklung der Schulbibliotheken von Anfang an miterlebt und auch mitgeprägt
hat. Seinem Arbeitseinsatz und seiner Beharrlichkeit ist es zu
verdanken, dass es eine Bibliothek dieser Größe am Peraugymnasium
überhaupt gibt. Im Februar 1986 war es dann endlich soweit: Die
Schulbibliothek des Peraugymnasiums, damals die größte und modernste
ihrer Art in Österreich, konnte nach 15 Jahren „K(r)ampf“ endlich
in Betrieb genommen werden.
