Die Presse, Datum:06.11.1997, Ressort:Wirtschaft


Hochtechnologie aus Kärnten in die ganze Welt "Wir wollen jedes Jahr um 50 Prozent wachsen"

Erster Preis: SEZ. Mit der Kärntner High-Tech-Schmiede SEZ gab es einen würdigen Sieger beim "Austrian award for first class business".

WIEN (red.). Große Freude herrschte beim Management und den Mitarbeitern der SEZ am Dienstag Abend: Das Unternehmen wurde beim "Austrian Award for First Class Business" mit dem dem ersten Preis ausgezeichnet.
Begründet wurde das Urteil von der Jury nicht nur mit den ausgezeichneten Unternehmenskennzahlen, sondern auch mit dem Pioniergeist der SEZ Semiconductor-Equipment Zubehör für die Halbleiterfertigung AG, wie der volle Firmenwortlaut lautet. Ein weiterer maßgeblicher Grund, warum die SEZ zum Sieger gekürt wurde, ist die starke Orientierung des Unternehmens in Richtung Forschung, erklärte die Jury in ihrer Begründung.
Gegründet wurde das Unternehmen 1986 von Franz Sumnitsch und Egon Putzi. Gearbeitet wurde damals in der Halle einer kleinen, zuvor in Konkurs gegangenen, Tischlerei, Impuls für die Unternehmensgründung war eine gute Idee.
Der Anfang sei hart gewesen, räumte Sumnitsch bei der Preisverleihung ein. Teilweise sei auch bloß eine "Überlebensstrategie" gefahren worden. Der Einsatz der Firmengründer und der Mitarbeiter habe sich aber gelohnt. Mit Hilfe von Risikokapital wurden bald jährliche Wachstumsraten um 40 bis 50 Prozent erzielt. Mittlerweile stehe das Unternehmen in bester Verfassung da. "Und unser Ziel sind auch in den nächsten Jahren Wachstumsraten von 40 bis 50 Prozent", so Sumnitsch. In Zahlen umgelegt bedeutet das ein Umsatzwachstum in den nächsten zwei bis drei Jahren auf 1,7 (123 Mill. Euro) bis zwei Mrd. S (145 Mill. Euro).
Grundlage des Erfolges ist eine weltweit konkurrenzlose Maschine, die in der Halbleiterfertigung zum Einsatz kommt. Konkret handelt es sich um Naßätzanlagen für die spezielle Oberflächenbehandlung, die den Produktionsprozeß vereinfachen. Daher entscheiden sich immer mehr Halbleiter-Produzenten für die Maschinen.
Der Marktaufbau ist aber noch lange nicht abgeschlossen. Zwar ist die SEZ bereits in Europa, den USA und Asien präsent, es gibt aber noch einige weiße Flecken auf der Landkarte, die nun Zug um Zug erobert werden sollen.
Um diese Expansion gewährleisten zu können, hat das Unternehmen mit dem Hauptsitz in Villach nicht nur die Forschung und die Produktion kräftig ausgebaut, sondern sich auch Kapital über die Börse beschafft.
Zu den Kunden der Kärntner High-Tech-Schmiede zählen schon jetzt fast alle namhaften Halbleiter-Produzenten, wie etwa Siemens, AMS, SGS Thomson, Philips, Toshiba und IBM. Die Liste ist aber nicht vollständig - und sie wird sicher um weitere prominente Unternehmen bereichert werden.